Auf Grund von Zeitmangel war dieses Wochenende eigentlich zum Lernen eingeplant. Monicas Buddy Amy hat dann aber angeboten uns ein bisschen die Gegend hier zu zeigen und da wir rund um Knoxville schon vieles kennen und Lynchburg (Jack Daniels Factory) für einen Tag zu weit ist, lud sie uns zu einem Tagesausflug nach Asheville in North Carolina ein.
Asheville liegt in North Carolina, ca. 2h mit dem Auto östlich von Knoxville. Mit 72.789 Einwohner ist eine richtige Kleinstadt, wobei der Stadtkern und die Größe Knoxville gleicht, nur rundherum wohnen weniger Leute. Asheville liegt beim Smoky Mountains Nationalpark und ist für seine gute Luftqualität bekannt. Deswegen war er auch ein bekannter Luftkurort. Auf dem Weg nach Asheville führt die Interstate auch durch den Smoky Mountains National Park. Die Mountains wirken zwar eher nach Hügeln aber man fühlt sich heimisch
.
Thomas Wolfe
Really really Famous für Asheville ist der Schriftsteller Thomas Wolfe. Sein Roman “Look Homeward, Angel” spielt um die Jahrhundertwende und lies so einige Bürger des fiktiven Ortes Altamont (der aber eine sehr große Ähnlichkeit zu Asheville hat) ganz schön blöd dastehen. Wikipedia vergleicht seinen Roman mit “Die Buddenbrooks” des Lübeckers Thomas Mann.
Wolfe starb noch vor seinem 38. Geburtstag und im Nachhinein hat die Stadt ihm zu ehren einige Straßen nach ihm benannt, es gibt das Thomas Wolfe Museum und sein Elternhaus aus dem Jahre 1889 kann besichtigt werden. Zu Lebzeiten war er, auf Grund seines Romanes, nicht gern in Asheville gesehen…
Die Stadt selbst
Heute ist Ashville eine Künstlerstadt. Das sieht man sofort – die Shops und Geschäfte unterscheiden sich total von denen in Knoxville und auch die Gebäude und die Architektur ist komplett anders. In Asheville gibt es viele kleine Shops in der Stadt und in Knoxville gibt es außer Restaurants, Bars und ein paar Galerien nichts in der Stadt. Zum Einkaufen in Knoxville braucht man schon ein Auto oder fährt mit dem Bus weiter hinaus. In Asheville aber gibt es, Straßenmusiker und Gruppen, die auf den Straßen singen, tanzen und auftreten. Kinder haben an der Hauptstraße Cookies verkauft. Die ganze Stadt strahlt diese einzigartige Lebenseinstellung aus. Die Shops sind klein und bunt gemischt dafür aber ordentlich teuer
Nachdem das Wetter wieder hervorragend war, mit etwas Wind um die 17 Grad und mehr, bummelten wir durch die Straßen, setzten uns in der Sonne nieder und tratschen und hatten einfach einen schönen Tag.
Die Bierhauptstadt Amerikas
Asheville ist, wenn man danach googelt, für drei Sachen bekannt: Biltmore, Schokolade (Hot Chocolate) und Bier! Natürlich wollten wir alles drei sehen, kosten und erleben.
Also der Reihenfolge nach: am späten Vormittag in Asheville angekommen gingen wir zuerst zum Visitors Center um uns Infos zu holen, anschließend in die Altstadt – es war auch schon Lunch-Time also gings in “The Bier Garden”. Richtig gelesen! In einen Biergarten
Zum draußen Sitzen ists noch zu kalt aber auch innen war es richtig urig. Zwar nicht so urig wie in den Münchner Biergärten, ABER urig genug für einen Amerikanischen! Die Bierkarte hier war dann auch größer als die Speisekarte, 120 Sorten Bier (einheimisch und ausländisch) gibt es. Ausländisches Bier kommt vor allem aus Deutschland, England oder Irland (die lieben dieses Bier hier) und einheimisches aus allen möglichen Staaten. Hier aber vor allem aus North Carolina, aus den vielen kleinen Privatbrauereien. Gleich neben dem Biergarten, welch Zufall, ein Chocolate-Shop. Schon der Geruch beim Hineingehen war umwerfend (im wahrsten Sinne des Wortes). Gott sei Dank hatten wir gerade etwas gegessen und es blieb beim Schauen.
Weiter gings Richtung Altstadt und wir kamen an dieser tollen Fudgery einfach nicht vorbei. Fudge, Fudgery, was ist das? Wikipedia verweißt auf ein Karamellbonbon, eigentlich ist ein Fudge einfach nur ein rießen Haufen Schokolade. Nicht so hart wie reine Schokolade, mehr wie Nougat, aber in allen nur möglichen Geschmacksrichtungen. Und diese Fudgery hat natürlich auch selbstgemachtes Eis, gemacht zum Teil auch aus den Fudges. Diese Schokobarren isst man aber nicht wie normale Schokolade, man schneidet sich da Stück für Stück herunter und lutscht die mehr im Mund. Haha, läuft euch auch schon das Wasser im Mund zusammen? Gerald empfiehlt Schoko-Himbeer, und glaubt mir, er spricht aus Erfahrung!
Biltmore Village
Am Nachmittag dann fuhren wir stadtauswärts Richtung Biltmore. Biltmore Castle ist ein weiteres Hotel/Gebäude/Privatwohnhaus… Alles in einem und rießig aufgezogen, wie alles hier in Amerika. In der kurzen Zeit hätten wir nicht mal genug Zeit um vom Parkplatz über die Parkanlagen bis zum Haupthaus zu kommen und uns dort umzuschauen. Also blieben wir im “Vorort” von Biltmore, dem Biltmore Village. Dort gibts kleine Shops und Gasthäuser und Restaurants, Kinderspielplätze und und und. Und einen McDonalds, aber keinen gewöhnlichen, sondern einen “Nobel-McD”. Die Einrichtung war normalsterblich gehoben, die Wände mit Stuck und es gibt einen offenen Kamin. Die Bilder auf den Wänden zeigen Schloss Biltmore und die Biltmore Familie. Man hat das Gefühl nicht in einem Fastfood-Restaurant sondern eher in einem Saal zu sein. Auch der typische Mc Donalds Lärm war nicht zu hören, aber die Theke und die Küche waren etwas nach hinten versetzt, mit geringer Deckenhöhe ganz in eine Ecke gedrängt. Für das musikalische Ambiente war ein selbstspielender Flügel zuständig.
Cracker Barrel
Zu Hause in Knoxville angekommen hatten wir Dinner in unserem ersten richtigen Southern-Restaurant. “Cracker Barrel” kann man wirklich mit keinem der bisher richtigen amerikanischen Restaurants vergleichen. Hier gibt es Smashed Potatoes & Gravy, Steak Fries, Smoked/Fried/Baked/Sugared Ham, Tenderloin, Coleslaw, Dumplins und und und… Richtig typisch Southern Kitchen. Und genauso sah das Restaurant auch aus mit den Holztischen und Holzstühlen, vorne draußen eine ganze Galerie von weißen Rocking Chairs (Schaukelstühlen).