Heute gings ans eingemachte. Um 09.30 Uhr hatten wir bereits den ersten Termin und auch gleich den wichtigsten – die Tour im Weißen Haus. Abfahrt 8 Uhr in Manassas, Fahrtzeit knappe 45 Minuten sollten uns genug Zeit geben um gemütlich einen Parkplatz zu suchen und dort hin zu spazieren. Natürlich gings nicht so einfach; in Washington gab es wieder mal einen Lauf und die Innenstadt rund um die Mall war gesperrt. Wir konnten also nicht die geplante Route fahren und mussten einen weiten Umweg plus Stau in Kauf nehmen um überhaupt vom Süden in den Norden zu kommen. Mit einigen waghalsigen Manövern und zwei Zwischenstops bei absolut nicht auskunftsfreudigen Polizisten waren wir um 09.11 Uhr in der Parkgarage, 800m vom Weißen Haus entfernt. Auf Grund der Sicherheitsbestimmungen sollten wir um 09.15 Uhr schon am Ostende des Weißen Hauses sein… Naja dachten wir uns, hilft ja nix und legten einen Zahn zu (oder gleich mehrere Zähne…). Pünktlich um 09.25 Uhr standen wir dann vorm Osteingang und musste noch in der Line für die Security Control warten. Alles ganz easy, zwei Passkontrollen und zusätzliche Sicherheitskontrollen und schwupps waren wir schon drinnen. Wir hatten uns ja auch gut vorbereitet und waren mit nichts (wirklich nichts) angerückt – lediglich unser Gewand, das wir am Körper trugen, und jeder seinen Reisepass. Alles andere ist ja sowieso verboten.
Im Weißen Haus selbst sahen wir dann Teile des Ostflügels und einige Räume direkt im Herzen den Hauses. Zu sehen bekamen wir die unteren zwei Etagen da die oberste zum Privatbereich des Präsidenten zählen. Die ganze Tour ist self-guided – das heißt man kann selbst durch alle Räume durchgehen und sich so lange man will darin aufhalten. Bei Fragen helfen einem die Security Leute gerne weiter. Dadurch erfuhren wir auch, dass es fünf Küchen im Weißen Haus gibt und die Familie Obama sich gerade in den oberen Privaträumen aufhält, da sie gestern verfrüht von einer Reise zurück gekehrt sind. Ganz schön cooles Gefühl da drinnen zu sein und die Leute zu beobachten, die von außen Fotos machen und sich fragen wie das da drinnen wohl aussehen mag. Und noch viel cooler ists, wenn man weiß wie schwer man so eine Tour bekommt und sich glücklich schätzen darf wenn man da mal drinnen war
Als die Tour aus war schlenderten wir zurück zum Auto und genehmigten uns erst mal einen amerikanischen Starbucks Kaffee und eine Limonade. Gestärk gings jetzt an den richtig harten Teil der Tour. Wir hatten bis zur nächsten Tour (im Capitol) Zeit um “The Mall” abzuklappern und uns alles sehenswerte anzuschaun. In Zahlen heißt das 8km in gut 3 Stunden. Denn um 14.40 Uhr gabs die nächste Tour im Capitol, unter der wir uns weit mehr vorstellten und die im großen und Ganzen bloß von all den darin ausgestellten Statuen handelte. Der Senat und House of Representatives ist am Wochenende leider geschlossen – hätten wir das mal früher gewusst!
Am mühsamen Rückweg gabs noch einen kurzen Zwischenstop in Sachen Stärkung im Hard Rock Cafe bevor wir total geschafft am Auto ankamen. Am Heimweg warfen wir noch einen schnellen Blick auf die Union Station und auch Georgetown bevor wir uns nicht mehr fähig noch mehr Kulturzeugs aufzunehmen auf den nach Hause Weg zum Hotel machten. Es war einfach doch ein langer Tag, der zum Leidwesen aller in einem 10km Marsch bei hitzigen 28°C ausartete. Aber etwas gutes hat diese Tortur dann doch – als Belohnung gab daheim die gestern gekauften Cheesecakes und es hatte bestimmt keiner ein schlechtes Gewissen beim Kalorien zählen. Um 22 Uhr war bei allen “Licht aus” angesagt!