Auch bei Regen eine Reise wert! (27. Mai 2011)
Montreal ist eine Stadt, die bei Sonnenschein bestimmt schön ist, aber auch bei Regen nicht uninteressant. Sie besteht nämlich aus 32 km Tunnel, der zu einer kleinen Stadt ausgebaut ist. Die Underground City umfasst 12 Quadratkilometer und verläuft quer durch ganz Montreal Downtown. Oben auf den Straßen stehen rießen Wolkenkratzer und man sieht nur Leute in Anzug und Kostüm rumrennen während sich das Leben drunten in den Tunnel abspielt. Vom Juwelier über den Schuhmacher bis hin zu Modeketten – alle haben ihre Filialen unter Tage und sogar Mc Donalds hat, wie auch in anderen Städten alle paar hundert Meter seine Filialen.
Von uns bekommt Montreal somit das Prädikat “regensicherste Stadt” ausgestellt.
Da zu viel künstliches Licht auch nicht gut tut haben wir uns ab und zu doch auch an die Oberfläche getraut. Zum einen um die McGill Universität zu besuchen – wo es demnächst auch die Sponsionsfeier geben müsste, denn am Rasen vor dem Hauptgebäude wird gerade ein überdimensionales Zelt aufgebaut und hunderte von Klappstühlen liegen schon bereit. Aber dem Zelt gehts nichts besser als unserem, es steht komplett im Wasser. Die Wiesen und Felder hier heroben scheinen vom vielen Regen schon übersättigt zu sein.
Der Besuch in der Hockey Hall of Fame der Montreal Canadiens und die Stadiontour wird auf morgen verschoben, da die Englische Führung nur at noon statt findet. Dafür waren wir heute zu spät dran.
Danach gings ans amerikanische Sightseeing – heißt wir sitzen im trockenen, warmen Auto und fahren von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit, lassen das Fenster kurz runter und knipsen was das Zeug hält. Aber so weit lassen wirs dann doch nicht kommen und sind bloß zum Olympiapark mit dem Auto gefahren
Der sieht übrigens ähnlich dem Münchner Park verblüffend ähnlich. Das Stadiondach wird auch hier über Seile mittels Schwebekonstruktion gehalten und es ist genauso rund wie das Deutsche. Gleich daneben gibt es auch hier Betonblöcke, die wohl ähnlich wie in München, damals als Olympiadorf und Unterkunft für die Athleten genutzt wurden.
In Montreal munkelt man, dass das Stadion, welches damals (1976) nur für die Spiele gebaut wurde, deswegen so hässlich ausschaut, weil es bis heute noch nicht abbezahlt werden konnte und so kein Geld für eine Renovierung zur Verfügung steht. Es hat auch Jahre gedauert, bis die Bewilligung für die vielen Sitzplätze im Nachhinein endlich durch war – irgendwie kommt mir diese Geschichte bekannt vor, hm?
Gerald und ich fanden das Stadion jedenfalls nicht wirklich hässlich. Ein alter Bau halt, aber da haben wir schon hässlichere Neubauten gesehen! Ganz originell ist auch der Turm der die Seile der Stahlkonstruktion hält, er ist nämlich im 45° Winkel geneigt. Wenn man davor steht weiß man nicht so recht, ob jetzt der Turm die Seile und dadurch das Dach hält oder das Dach den schiefen Turm stützt.