Hey folks,
heute war wieder mal ein Auto-Tag angesagt.
In der früh hieß es ausschlafen und Zelt abbauen, danach gings ins fast 5 Stunden entfernte Ottawa. Die Fahrt heute war etwas mühsamer, viele Baustellen und 80er Beschränkungen und somit sind wir erst kurz vor 17 Uhr am Campingplatz angekommen.
Wären wir so rasant unterwegs wie die Kanadier, dann hätten wirs in Rekordzeit hierher geschafft. Die nördlichen Nachbarn haben einen etwas flotteren Fahrstil als die gemütlichen Amis. In der 100er fährt kaum einer unter 120, nicht mal die LKWs.
Auf Grund unseres amerikanischen Kennzeichens haben wir es als Aufgabe empfunden den amerikanisch, gemütlichen Fahrstil beizubehalten und tuckerten an der schönen kanadischen Landschaft vorbei.
Den Kanadiern wird es aber auch nicht schwer gemacht zu rasen, denn auf den Autobahnen prangen riesen Schilder mit dem Hinweis, dass bei 130 km/h (in der auf der Autobahn üblichen 100 km/h Beschränkung) die Strafe 90$ beträgt und bei 140 km/h auf 120$ angehoben wird. Peanuts, wie wir Österreicher sagen würden, denn bei uns kann mit 30 km/h zu schnell schon mal der Schein weg sein!
Die Ausmaße eines kanadischen Feldes haben auch etwas überrascht, man kann mit freiem Auge kaum bis ans Ende des Feldes sehen und unsre Sehstärke ist eigentlich noch ganz ok. Sonst hätten wir manchmal geglaubt wir sehen wirklich nicht richtig, wenn man durch so Nachbarschaften durchfährt und da ganze Villenstraßen angelegt sind. Vor dem einen Haus mäht der Hausherr in Khaki Hose mit Hemd am Rasenmähertraktor den englischen Rasen (da sieht man kein bisi Unkraut oder verschiedene Grüntöne), während daneben das Bootlein (für unsereines ein beachtliches Sportboot) geputzt wird und mit dem daneben geparkten Cadillac Escalade um die Wette strahlt. 3 Garagentore verstehen sich in dieser Umgebung als Selbstverständlichkeit, wie auch eine dazupassende Gartenhütte, die fast die Größe eines österreichischen Einfamilienhauses hat
Am Campingplatz wurden wir dann gleich mal von einer Horde Mosquitos begrüßt. Und Gerald hat sich binnen Sekunden 4 Stiche am Fuß geholt und wir uns postwendend “OFF! Deep Woods for Sportsmen” mit 30% Deet. So ziemlich das stärkste was man gegen diese Dinger bekommen kann. Damit haben wir uns dann von Kopf bis Fuß eingesprüht, Gerald hat vergessen die Lippen auszulassen und sich somit eine kleine Zahnarzt-Betäubung gesetzt
Aber es hilft – bis jetzt! Die Mücken machen einen weiten Bogen um uns. Stinken tut das Zeug auch nicht, nur schmierieg ist es wie Silikon, aber das nehmen wir dann wohl in Kauf. Und es dürfte mit Aceton angereichert sein, denn Monis Nagellack auf den Händen und Füßen löst sich davon auf.
Bei strahlend blauem Himmel sitzen wir jetzt (20.15 Uhr) wieder mal vorm Grill und warten bis unser Ribeye-Steak und die Spieße fertig sind… Der Wettergott meints endlich gut mit uns und wir genießen das in vollen Zügen. Langsam sind wir richtige BBQ Könige; zum Fleisch gabs heute die alt bekannten Ofenkartoffel und als Neuheit gemischter Salat und Knoblauchbrot – selbstgeschmiert!