Fahrt nach Santa Maria
Wir verließen Los Angeles in Richtung Norden. Der Hwy 101 führt direkt entlang der Küste vorbei an den Wahnsinns Wellen in Malibu und Malibu Beach. Von Strandwetter noch immer keine Spur, aber es wimmelt nur so von Surfern. Da wir anschließend direkt beim Outlet Center vorbei fuhren, legten wir noch einen Zwischenstopp ein um auch bei den neu erworbenen Koffer das Gewichtslimit ausschöpfen zu können. Moni musste sowieso ihre neu gekauften Ed Hardy Schuhe umtauschen, da sie nach 1x tragen ja schon kaputt waren…
Auf der Weiterfahrt nach Santa Maria zeigte sich die Westküste von ihrer besten Seite – die Sonne brennt herunter und alles wirkt schon irgendwie ein wenig vertrocknet. Uns verwunderte die Weitläufigkeit die wir sonst nur aus dem Nordosten (Pennsylvania) oder Kanada kannten. Ganz wie man’s von den Wilden Westen Filme aus dem Fernsehen kennt. Grün ist es nur auf den bewässerten Feldern und den Gemüseplantagen oder Weinbauern, die es hier zur Genüge gibt.
Mitten in der Wüste sozusagen schlugen wir dann unsere imaginären Zelte auf. Das richtige Zelt liegt hoffentlich schon zu Hause auf der Wäscheleine zum Trocknen… Der Ort für unseren Schlafstopp nennt sich Santa Maria und Gerald hat seither seinen spanisch-mexikanischen Dialekt ausgepackt und spricht alle nur mehr im Bully Herbig “Der Schuh des Manitu” Dialekt an…
San Francisco
Am nächsten Tag gings gleich früh los um die nächste große Stadt im Westen zu erreichen – San Francisco. Sozusagen der Mittelpunkt unserer Reise durch den Westen. Sowohl zeitlich als auch geographisch und wahrscheinlich auch gefühlsmäßig. Los Angeles hat uns alle nicht wirklich umgehaun und San Francisco übertrifft es jetzt schon um Klassen. Die Erwartungen an Las Vegas sind also hoch
In San Francisco zog es uns als erstes logischer Weise an den Strand… Haha, nein da stoppten wir nur kurz am Weg zur weltberühmten Golden Gate Bridge um die Surfer auf den Megawellen (die waren noch viel größer als in Malibu) zu bestaunen. Die Brücke präsentierte sich bei schönstem, etwas kühlem Wetter ausnahmsweise nebelfrei und stechend scharf. Danach machten wir noch einen Zwischenstopp in einem Waschsalon – Moni schaute ein wenig zu gierig auf die Pizza eines anderen Kunden am Waschsalon der sich diesen Snack holte um die Wartezeit zu verkürzen, den dieser bot ihr promt auch ein Stück davon an. Wir lehnten dann dankend ab und gingen dann doch selbst was essen. Müde gings dann erst mal ins Bett, denn es stehen anstrengende Tage bevor.
Montag stand eine Fußtour durch die Stadt am Programm. Aldi Nord verscherbelte günstig Reiseführer und die Bancks deckten sich da gleich mit der Westküste ein. Damit der jetzt nicht umsonst mit war versuchte sich Jenny als Reiseführer und navigierte uns durch San Francisco Downtown. Vorbei am Financial District gings weiter nach Chinatown und dann mit dem Cable Car an die San Francisco Bay wo wir am Pier 39 die Seelöwen beobachteten und bei Clam Chowder, Fish & Chips und einem Glas kalifornischen Weißwein rasteten. Weiter gings zu Fuß die Bay entlang und mit einem anderen Cable Car wieder zurück in Richtung Downtown. Gut, dass wir nicht wussten, dass eine der drei Linien bis inkl. 20.6. eingestellt waren und wir dort erstmal auf eine weitere Bahn warteten. Bis wir auf die Idee kamen uns umzusehen und einen Shuttle Bus fanden, der uns zu einer der anderen zwei sich in Betrieb befindenden Linien brachte. Dort stand auch schon eine weitere Bahn, doch irgendwie stiegen nur Leute aus und niemand ein… Hm… Das war wohl unser Glückstag, denn die Bahn war defekt. Sie stand mitten in einer Straßenkreuzung und es ging weder vorwärts noch rückwärts… So waren wir gezwungen die letzten Meter, Gott sei Dank waren wir schon am Hügel droben und brauchten nur noch nach unten zu kommen. Nachdem wir wieder im Auto saßen fuhren wir noch durch die berühmte Lombard Street die es in 145m auf 8 Kurven bringt und dann gings ab zum Abendessen in eine Brauerei. Die machen sich auch hier im Amiland einen ganz guten Namen und bürgen für meist gute, günstige und bodenständige Küche!
Angel Island und Alcatraz
Den letzten Tag in San Francisco verbrachten wir auf der Insel. Genauer gesagt auf zwei Inseln. Wir buchten eine Tour für Angel Island und der berühmten Gefängnisinsel Alcatraz. Unsere Tag begann mit einer Bootsfahrt vom Pier 33 aus Richtung Angel Island. Unser Kapitän umschiffte bei der Gelegenheit auch gleich einmal Alcatraz, damit wir unsere Fotos von der Insel machen konnten. Bei prächtigsten Wetter erreichten wir nach einer 45 minütigen Bootsfahrt Angel Island. Die Insel ist ein National Park und bei den Bewohnern San Franciscos als Erhohlungs-oase bekannt. Es gibt dort zahlreiche Wanderwege, Picknick Tische, Buchten und Strände. Wir machten eine Fahrt mit einem Tramwagen rund um die Insel und machten einen Stop an dem man einen ausgezeichneten Ausblick auf San Francisco. Während der Fahrt erfuhren wir auch das die Army Angel Island jahrelang als Stützpunkt verwendet hat und das sie die Einwanderungsbüro für Asiatische Einwanderer die über den Pazifik kamen war. Nach der einstündigen Fahrt hatten wir noch eine Stunde frei zur Verfügung bevor unser Schiff nach Alcatraz ablegte. Wir genossen das Traumhafte Wetter am Strand in Angel Island.
Nach einer weiteren kurzen, aber Nassen Bootfahrt – denn wir mussten uns ja auf dem Bug Platz nehmen und bekamen ein paar Spritzer eiskaltes Meereswasser ab – waren wir im Gefängnis angelangt. Hier erhielten wir nach einer kurzen Einweisung einen Audioguide der uns durch das Hochsicherheitsgefängnis führte. Man bekommt schon ein mulmiges Gefühl wenn man durch die verlassenen und heruntergekommenen Zellengänge geht und die Geschichten über den Alltag hier im Ohr hat. Nach Alcatraz wurden ja nur Gefangene versetzt die in ihrer eigentlichen Justizvollzugsanstalt Probleme machten. Umso verwunderlicher war es das auch die Wärter mit ihren Familien und Kindern auf dieser Insel lebten. Wir hörten auch über die „prominenten“ Häftlinge, allen voran Al Capone, aber auch über die Fluchtversuche oder die Isolationszellen im Sektor D.
Nach unserer eher einfachen Flucht von der Insel – mit dem Fährenboot gingen wir noch zum Fischermen’s Dwarf etwas Essen. Frisch gestärkt nutzten wir das tolle Wetter und fuhren noch einmal zur Golden Gaten Bridge – zum südlichen Aussichtspunkt der am Wochenende hoffnungslos überfüllt war. Dieses Mal konnten wir uns relativ einfach einen Parkplatz ergattern und gingen ein Stück auf die Brücke hinauf. Sehr beeindruckend wenn man die Größe der Seile und auch die Höhe der Brücke sehen kann. Danach gings wieder zurück ins Hotel und wir sahen schon Nebelschwaden aufziehen.